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Green ICT - IT-Projekte umweltverträglich realisieren

Green ICT

Wir beraten unsere Mandanten rund um den Bereich Green ICT.

Die Dominanz des Internets ist heute so beherrschend, dass Projektplanungen in der Unternehmenspraxis zum Stillstand kommen, wenn die Server streiken oder das Projektteam „offline“ ist. Ohne Internetverbindung und E-Mails läuft in der modernen Geschäftswelt nichts mehr. Daher laufen die Server heute meist „rund um die Uhr“. Der hierdurch entstehende erhöhte Energiebedarf  führt zu einer wichtigen Schnittstelle der Information and Communication Technology, nämlich der ökologischen. Es ist in der Umwelttechnik unbestritten, dass Atomenergie zu einer radioaktiven Belastung führt, weil die Reaktor-, die Zwischen- und Endlagersicherheit nicht gegeben ist. Andererseits können die regenerativen Energien heute den weltweiten Energiebedarf noch nicht decken. Daher setzt sich die EU führ einen Energiemix ein, der einen mittelfristigen Ersatz der Atomenergie und der fossilen Energieträger durch die regenerative Energie darstellt. Ziel ist es, das Internet mit seinen gesamten vernetzten Wissensdatenbanken mittels regenerativer Enegien zu sichern, weil die zentralen Server heute nicht mehr ausschließlich mit Atomstrom gespeist werden müssen, sondern mittels Windkraftenergie, Solarstrom und Biomasse. Insofern ist der soziologische, volkswirtschaftliche und technische Vorsprung auch noch sogar sehr gut ökologisch vertretbar.

So wird die Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) heute immer mehr über deren gesamten Lebenszyklus hinweg ressourcen- und umweltschonend gestaltet, indem der Energiebedarf durch sparsamere, effizientere Rechner und Systeme gedrosselt wird. Unter Green ICT versteht man dementsprechend energieschonende Aktivitäten, die bei der Produktion von Bausteinen wie Hardware und Software anfangen und deren Einsatz bis zur fachgerechten Entsorgung, das heißt dem ICT-Recycling, einschließen.

Hersteller von ICT-Produkten haben daher heute mehr denn je darauf zu achten, dass keine schädlichen Stoffe in der Produktion anfallen oder dass Gifte wie Blei, Brom oder Cadmium im Endprodukt enthalten sind und bei dessen Betrieb freigesetzt werden. Einzelheiten regeln insbesondere die EG-Richtlinie 2002/95/EG (RoHS-Richtlinie) zum Verbot bestimmter Substanzen bei der Herstellung und Verarbeitung von elektrischen und elektronischen Geräten und Bauteilen, sowie die jeweilige Umsetzung in nationales Recht. [1]

In Deutschland trat am 24.3.2005 das Elektro- und Elektronikgerätegesetz in Kraft, das neben der RoHS-Richtlinie auch die WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment; EG-Richtlinie 2002/96/EG) zur Reduktion der zunehmenden Menge an Elektronikschrott aus nicht mehr benutzten Elektro- und Elektronikgeräten umsetzt. Diese „Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten“ genügen freilich nicht, um generell ungehemmt Computer beliebig Tag und Nacht laufen zu lassen, was freilich bei lebenswichtigen System notwendig ist wie in Krankenhäusern, in Enegieversorgungseinrichtungen, in Wetter- und Pressestellen oder in nachrichtendienstlichen Institutionen aus Gründen der „öffentlichen Sicherheit und Ordnung“. 

Es überrascht nicht, dass die Entwicklung des Green ICT eine Anpassung der Rechtsordnungen nach sich zieht, die noch lange nicht abgeschlossen ist.

 

 


1 RoHS steht für Restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipment. Weitere Informationen sind z. B. unter www.bmu.de abrufbar.




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